Soto-Zen
Die Zenklause steht in der Tradition des Soto- Zen, das von Zenmeister Dogen Zenji (1200 -1253) begründet wurde. Von Gotama Shakyamuni (“Buddha” wahrscheinlich 553 -498 v.Chr.) bis Dogen Zenji wurde die Essenz von Zazen über die Jahrhunderte und durch viele Länder hinweg weitergegeben.
Sawaki Kōdō (1880 -1965) war der wohl bedeutenste Zenmeister des zwanzigsten Jahrhunderts, der das degenerierte Zen seiner Zeit zurück an die Wurzel – die Praxis des Zazen ohne Erwartung eines Gewinns – führte. Sawaki Rōshi Spitzname “heimatloser Kodo” reiste unermüdlich durch ganz Japan, um Sesshin (intensive Zazen-Praxis Wochen) an vielen Orten des Landes zu leiten und die Zazenübung so wieder zu verbreiten und v.a. auch Laien zugänglich zu machen. 1962 setzte sich Sawaki, in den Beinen geschwächt, dann ganz im Antaiji nieder, wo ihn sein Schüler Kosho Uchiyama bis zu seinem Tod im Dezember 1965 pflegte. Anstatt der sonst üblichen aufwändigen Begräbniszeremoniale entschied sich Uchiyama nach Sawakis Tod, ein 49 Tage langes Gedenk-Sesshin für seinen Meister zu halten. Auf diese Weise betonte er Sawakis Bestehen auf der Wichtigkeit des Zazen, das nicht durch Zeremonien und Rituale ersetzt werden kann und darf.
Kosho Uchiyama (1912 -1998) wurde 1941 von Sawaki Kodo Roshi zum Mönch ordiniert undkümmerte sich um seinen Meister bis zu dessen Tod und um das Kloster Antai-ji. Nach Sawakis Tod folgte ihm Uchiyama als der Abt des Antai-ji nach, und es sammelten sich viele Schüler um ihn. Gleichzeitig legte Uchiyama die Grundlage für den neuen Sesshin-Stil im Antaiji: Sesshin, die nur aus Zazen bestehen – ohne Lehrvorträge, Kusen, Kyōsaku oder Samu. Bekannt wurde er auch durch seine vielen Bücher, die zum Teil ins Deutsche übersetzt wurden. 1975 zog er sich aus dem Antai-ji zurück und lebte mit seiner Frau im Noke-in, einem kleinen Tempel im Süden Kyōtos, wo er am 13. März 1998 verstarb.
Shōhaku Okumura wurde 1948 in Osaka, Japan, geboren. Er erhielt seine Ausbildung an der Komazawa-Universität in Tokio, Japan. Am 8. Dezember 1970 wurde Okumura von seinem Lehrer Kōshō Uchiyama in Antaiji zum Priester geweiht, wo er praktizierte, bis Uchiyama 1975 in Rente ging. Anschließend reiste er in die USA, wo er das Valley Zendo in Massachusetts mitbegründete und dort bis 1981 Uchiyamas Zazen-Stil fortsetzte. In jenem Jahr kehrte er nach Japan zurück und begann, die Schriften von Uchiyama und Eihei Dōgen vom Japanischen ins Englische zu übersetzen. Bevor er 1996 die Sanshin Zen Community gründete, unterrichtete er von 1993 bis 1996 am Minnesota Zen Meditation Center in Minneapolis, Minnesota und am Kyoto Sōtō Zen Center. Heute lebt er mit seiner Familie in Sanshinji (USA). Er gilt heute als der bedeutenste Übersetzer, Kenner und Kommentator der Schriften Dogen Zenji und arbeitet unermüdlich an der Verbreitung dessen Lehre im Westen. 2018 wurde Gyoriki Schüler Okamura Roshis. 2023 erhielt Gyoriki die Dharma Transmission, das heisst, er wurde einer seiner offiziellen Nachfolger. Dies wurde 2024 von der japanischen Soto-shu bezeugt.
Volker Gyoriki Herskamp praktiziert seit 1990 und lehrt seit 1998 das Soto-Zen. 2018 wurde Gyoriki Schüler Okamura Roshis. 2023 erhielt Gyoriki die Dharma Transmission, das heisst, er wurde einer seiner offiziellen Nachfolger. Dies wurde 2024 von der japanischen Soto-shu bezeugt.